MARK FRIDVALSZKI

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Maximilian Wahlich, ’’Poppige Kunst fürs cleane Foyer – Mark Fridvalszki im Kunstverein am Rosa-Luxemburg-Platz’’, in art-in-berlin, 27.2.2021
 
Mitten in Berlin befindet sich das L40: An der Linienstraße, nahe dem Rosa-Luxemburg-Platz. Entworfen von Roger Bundschuh und der Künstlerin Cosima von Bonin soll das Haus „voller Leichtigkeit und Zuversicht (…) einladend und abweisend” sein. Mit seiner schwarzen Fassade und den spitzwinkligen Kuben sieht das L40 nicht nur ernst und dunkel aus, es steht auch für einen harten, neuen Lifestyle in Berlin: Unter dem neoliberalen Räderwerk der Gentrifizierung werden Begriffe, Zitate einverleibt, sogar Widerstand wird ästhetisiert und zum Mehrwert umgemünzt. Fünfstellige Quadratmeterpreise sind hier Usus und Häuser tragen Namen wie Sophie Charlotte oder Living. Die Bauten dieser Gegend zeugen von gnadenloser Strenge.
Für eine kleine exklusive Community entstanden in den letzten Jahrzehnten Gebäude ohne Anreiz. Die Flächen sind glatt, sie werfen das Spiegelbild zurück, die Eingänge aus massiven Metall- und Holzplatten wirken verschlossen. Das Kapital bleibt ungesehen und geschützt und doch sieht es jede*r. Im L40 befindet sich auch der Kunstverein am Rosa-Luxemburg-Platz, der Kunstprojekte, meist im öffentlichen Raum, realisiert und dabei von der „urbanen und architektonischen Situation des Viertels” ausgehend das Leben vor Ort beleuchten möchte. Anlässlich der Wallworks, die vier Mal im Jahr stattfindet, wird das Foyer zur Ausstellungsfläche für zeitgenössische künstlerische Positionen, die sich mit der spezifischen Architektur des Hauses auseinandersetzen. Das Foyer ist zur Straße hin verglast, tagsüber jedoch kaum von außen einsehbar. Daher empfiehlt sich der Foyerbesuch eher für die Zeit der Dämmerung und den Abend.
Derzeit ist hier eine große Wandinstallation des in Berlin ansässigen Künstlers Mark Fridvalszki zu sehen. Fridvalszki beschäftigt sich mit Utopien und gesellschaftlichen Träumen, die im Sande verlaufen sind oder an der Realität scheiterten. Für seine Arbeiten sammelt er die Überreste und Fragmente dieser Visionen, fügt sie zu Neuem zusammen und erschafft damit raumgreifende Collagen. Sie operieren mit harten Kanten, festen Formen, einem breiten Farb- und Materialspektrum über das manchmal kursivierte Typografie in grellen Farben gelagert wurde.
Zwischen Briefkasten und Fahrstuhl befindet sich Fridvalszkis Wandcollage. Grundlage ist eine Wand, verkleidet mit einer Fototapete mit der Farbpalette einer Sternexplosion. Darauf hängt etwa mittig ein vierteiliges Gemälde, welches unserer heutigen Vorstellung einer fetzigen „Hippitapete” gleich sieht. Der Stil könnte als retroromantisch bezeichnet werden: Er zitiert unsere Idee eines Epochengeschmacks und scheint dabei etwas geblendet vom Traum einer Utopie. Titel der Collage ist Forward and Up!. Vorwärts und Aufwärts erkennt Konjunktur und positive Aufbruchsstimmung. Fridvalszki bediente sich für diese Arbeit aus dem Formenrepertoire der musikalischen Subkulturen der 1960er und 1970er Jahre. Der bunte Wirbel auf dem verwaschenen Grund weckt Assoziationen an bewusstseinserweiternde Drogen, „Psychedelia und Acid” sind Schlagworte aus dem Text des Kunstvereins. Die beiden Dekaden werden so zu einem Hort freier Liebe, von LSD, von Woodstock und allem möglichen mehr.
Zwischen Briefkasten und Fahrstuhl befindet sich Fridvalszkis Wandcollage. Grundlage ist eine Wand, verkleidet mit einer Fototapete mit der Farbpalette einer Sternexplosion. Darauf hängt etwa mittig ein vierteiliges Gemälde, welches unserer heutigen Vorstellung einer fetzigen „Hippitapete” gleich sieht. Der Stil könnte als retroromantisch bezeichnet werden: Er zitiert unsere Idee eines Epochengeschmacks und scheint dabei etwas geblendet vom Traum einer Utopie. Titel der Collage ist Forward and Up!. Vorwärts und Aufwärts erkennt Konjunktur und positive Aufbruchsstimmung. Fridvalszki bediente sich für diese Arbeit aus dem Formenrepertoire der musikalischen Subkulturen der 1960er und 1970er Jahre. Der bunte Wirbel auf dem verwaschenen Grund weckt Assoziationen an bewusstseinserweiternde Drogen, „Psychedelia und Acid” sind Schlagworte aus dem Text des Kunstvereins. Die beiden Dekaden werden so zu einem Hort freier Liebe, von LSD, von Woodstock und allem möglichen mehr.
 
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© Mark Fridvalszki 2016–2023